Könnt ihr uns mehr über den Anbau von Chicorée erzählen?
Herman: „Der Anbau von Chicorée unterscheidet sich schon sehr von anderen Gemüsen. Tatsächlich dauert es 2 Jahre bzw. 2 Wachstumsperioden, bis die erste Ernste erfolgen kann. Zunächst werden Samenkörner in den Boden gesät. Im ersten Jahr bildet der Chicorée daraus eine lockere Blattrosette mit einer fleischigen Pfahlwurzel. Zu diesem Zeitpunkt sieht er fast ein wenig aus wie Löwenzahn. Das Blattgrün ist für den Menschen ungenießbar, wird aber z.B. von Rindern sehr gern gefressen. Für uns spielt nur die unterirdische Pfahlwurzel eine Rolle. Sie wird geerntet und kühl, trocken und dunkel gelagert.“
Und was passiert dann?
Ria: „Nach dem Winterschlaf werden die Wurzeln in Holzkisten umgebettet und weiterhin in dunklen, aber nicht mehr so kalten Räumen gelagert. Die milderen Temperaturen sorgen nun für ‚Frühlingsgefühle‘ bei den Wurzeln und lassen sie austreiben. Das Ergebnis sind die uns bekannten, köstlichen Chicorée-Zapfen! Beim Chicorée handelt es sich also streng genommen um den Spross der Zichorienwurzel. Wir verpacken Sie in blickdichte Kartons, denn Licht sorgt dafür, dass sich der Chicorée grün verfärbt – wir aber wollen, dass er schön weiß bzw. hellgelb bleibt!“
Esst ihr denn selbst viel Chicorée?
Ria: „Natürlich, wir lieben ihn! Gerade weil wir ihn selbst anbauen, also direkt an der Quelle sitzen und wissen, dass er eine hervorragende Qualität hat – und weil Chicorée so unheimlich vielseitig, lecker und auch noch gesund ist! Der Klassiker bei uns ist überbackener Chicorée aus dem Ofen mit schön viel Schmand, Käse und Kochschinken. Da die einzelnen Blätter des Chicorée wie kleine Löffel geformt sind, eignen sie sich auch perfekt zum Servieren von kleinen Häppchen, Fingerfood oder Vorspeisen – beispielsweise gefüllt mit Walnuss und Blauschimmelkäse. Ich persönlich bin auch ein großer Fan der Chicorée-Senf-Suppe mit Kochschinken-Würfelchen, oder – noch besser – feinen Streifen vom Räucherlachs.“