Verantwortung
“Jedes Mal, wenn Sie Geld ausgeben, geben Sie eine Stimme für die Welt ab, in der Sie leben möchten!” - Anna Lappé
Ein großartiger Gedanke! Wir können mit unserem Einkauf eine Stimme abgeben. Oder anders gesagt: Jeder Euro, den wir heute ausgeben, beeinflusst, wie unsere Welt morgen aussieht.
Ökologisch muss nicht teuer sein!
Wenn Sie Ihren Lebensmitteleinkauf machen, können Sie auf saisonale Angebote achten und Ihren Fleischkonsum minimieren. Im Durchschnitt geben die Menschen im Westen nur einen geringen Teil ihres Einkommens für Lebensmittel aus – der Anteil sank in den letzten 50 Jahren kontinuierlich. Auch durch selbstzubereitetes Essen können Sie sehr viel Geld einsparen. Wenn sich mehr Menschen ökologisch ernähren, würde eine größere Menge von ökologischen Lebensmitteln produziert werden, was zu Skaleneffekten führe. Dies ist bereits mit ökologischen Molkereiprodukten geschehen, die im Vergleich nicht sehr viel teurer sind.
Sind die teuer?
Wenn der Markt den geringstmöglichen Preis anstrebt, geschieht dies immer auf Kosten der Menschen, der Tiere, der Umwelt und der natürlichen Ressourcen. Bio-Lebensmittel sind demnach nicht teurer als andere, sondern sie haben einen angemessenen Preis dafür, dass ihre Herstellung nicht auf Kosten der Menschen, der Tiere, der Umwelt und der natürlichen Ressourcen erfolgt. Hier ein paar Beispiele:
- Eine Bio-Tomate ist im Boden verwurzelt und hat genügend Zeit, um ihre Farbe und ihren Geschmack zu entwickeln.
- Zudem sind bio-Landwirte keinen schädlichen Pflanzenschutzmitteln ausgesetzt.
- Tiere werden artgerecht gehalten, sie haben größere Ställe und mehr Platz, um sich entsprechend ihres natürlichen Verhaltens zu bewegen.
All das beeinflusst den Preis: So werden mehr Arbeitskräfte benötigt, wenn keine Chemikalien eingesetzt werden. Darüber hinaus wird die ökologische Landwirtschaft oft in einem kleinen Umfang ausgeübt. Dies führt zu höheren Produktionskosten, besonders bei den verarbeiteten Lebensmitteln, weil bei der ökologischen Landwirtschaft die Skaleneffekte fehlen.
... Oder sind andere zu günstig?
In der industriellen Lebensmittelherstellung werden die Kosten häufig externalisiert. Das bedeutet, dass die Schäden an der Umwelt und der Gesellschaft letztendlich von der ganzen Gemeinschaft und durch zukünftige Generationen bezahlt werden. Günstiges Fleisch vom Discounter erscheint wie ein großartiges Geschäft, aber es verursacht der Gesellschaft große Kosten. Diese Kosten kommen wieder auf den Verbraucher zu, zum Beispiel durch lokale Steuern für Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Umweltverschmutzung, Bodendegeneration, Erosion, Armut, Ausbeutung, soziale Spaltung, Verlust an Biodiversität: Wenn wir all diese Faktoren im Nachhinein wieder herstellen wollen, kostet das Milliarden. Warum sorgen wir uns nicht gleich nachhaltig darum?
True Cost of Food - Die wahren Kosten für Lebensmittel
Um zu zeigen, wie günstig oder teuer Bio-Lebensmittel wirklich sind, haben wir die Kampagne „Die wahren Kosten der Lebensmittel“ gestartet und die versteckten Kosten für die Lebensmittelproduktion und die Gesellschaft kalkuliert. Um Ihnen das aufzuzeigen haben wir unsere Nachhaltigkeitsblume weiterentwickelt. Sie beschreibt nun die sechs Dimensionen: Klima, Boden, Wasser, Biodiversität, soziale Kohärenz und Gesundheit. Unsere Kampagne „Die wahren Kosten der Lebensmittel“ wurde 2016 ins Leben gerufen und ist die erste dieser Art weltweit. Weitere Informationen finden Sie hier.