Warum wolltet ihr biologische Landwirtschaft betreiben?
Younes: „Als wir noch mit chemischen Düngemitteln gearbeitet haben, fiel uns irgendwann auf, dass es einigen Bäumen nicht gut ging. Also ließen wir den Boden untersuchen. Die Analyse ergab, dass unser Boden extrem nährstoffreich war – und zwar so nährstoffreich, dass wir die Ergebnisse erst gar nicht glauben konnten. Also ließen wir einen zweiten Test durchführen, wieder mit dem Ergebnis, dass unsere Böden extrem reichhaltig sind. Unseren Bäumen ging es einfach aus dem Grund schlecht, weil die Nährstoffe im Boden und der Kunstdünger zu viel für sie waren! Beim Graben und Pflügen unseres Lands stießen wir immer wieder auf alte Scherben, Werkzeuge und sogar auf eine alte Grabstätte – Hinweise auf eine sehr weit zurückreichende Geschichte unseres Grundstücks. Die Einheimischen berichteten uns dann auch, was ihre Vorfahren ihnen überliefert hatten: etwa vor 500 Jahren befand sich hier auf unseren Flächen ein Hirten-Dorf mit jeder Menge Schafen und Rindern. Scheinbar sorgten diese frühen Siedler und ihre Tiere dafür, dass unsere Böden in ausreichendem Maße gedüngt wurden und sich prächtig entwickeln konnten.“
Was war euer nächster Schritt?
Younes: „Als wir begriffen, wie nährstoffreich unsere Böden von Natur aus sind, war die Umstellung auf Bio eigentlich eine klare Sache für uns. Also schauten wir uns nach jemandem um, der uns dabei helfen konnte, Krankheiten und Schädlinge biologisch zu bekämpfen – denn damit hatten wir so gut wie keine Erfahrung. In Abderahim Chakra fanden wir genau die richtige Person dafür! Mithilfe seiner Fachkenntnis, den reichhaltigen Böden, dem sauberen Flusswasser aus dem Sebou und einem für den Zitrus-Anbau perfekt geeigneten Klima konnte wir die Umstellung auf Öko-Landwirtschaft ziemlich reibungslos vollziehen.“
Kaviar-Limetten sind hierzulande noch eine ziemliche Rarität. Könnt ihr uns mehr darüber erzählen?
Rachida: „Kaviar-Limetten werden auch Limettenkaviar oder Fingerlimette genannt. Und sie sind in der Tat ziemlich besonders! Die Farbe der Schale reicht von hellgrün über gelb bis rotbraun. Jede Frucht enthält perlenartiges Fruchtfleisch, das an Kaviar erinnert und ein frisches, zitroniges Aroma besitzt. Abgesehen davon, dass diese Perlen auf jedem Gericht spektakulär aussehen, mag ich besonders daran, wie sie im Mund zerplatzen und dabei ihr frisch-herbes Aroma freigeben. Eine echte Geschmacksexplosion!“
Woher stammen diese Früchte ursprünglich?
Rachida: „Kaviarlimetten kommen aus Australien, wo sie bereits von den Ureinwohnern kultiviert wurden. Jetzt wurde diese Frucht sozusagen wiederentdeckt und mehrere Erzeuger haben begonnen, Kaviarlimetten in größerem Umfang anzubauen. Besonders beliebt ist der Limettenkaviar als Garnitur auf Fischgerichten, auf Carpaccio, in Salaten oder fruchtigen Süßspeisen.“