Das Problem der NahrungsmittelverschwendungNach Angaben der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, verschwenden wir
ein Drittel aller Nahrungsmittel, die wir produzieren, – weltweit. Europäische Verbraucher werfen jedes Jahr schätzungsweise 100 Kilogramm Lebensmittel in den Müll. Etwa 180 Kilogramm gehen bereits in der Wertschöpfungskette zwischen Landwirtschaft und Lebensmittelmärkten verloren, bevor sie beim Verbraucher ankommen. Menschen in Entwicklungsländern verschwenden im Vergleich viel weniger, jedoch verderben dort mehr Nahrungsmittel während der Lagerung und des Vertriebs. Mit den verschwendeten Lebensmitteln könnten theoretisch alle hungernden Menschen auf der Welt ernährt werden. Auch fossile Brennstoffe und andere natürliche Ressourcen gehen durch diese Verschwendung indirekt verloren. Die Vereinigten Staaten wollen im Rahmen der Erreichung der Sustainable Development Goals (17 Ziele für nachhaltige Entwicklung), kurz SDGs, die Lebensmittelverschwendung bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent reduzieren. Diese Zielsetzung hängt mit zwei der 17 Ziele zusammen: Ziel 2 („Kein Hunger“) und Ziel 12 („Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster“).
Warum Eosta Verschwendung auch nicht ganz vermeiden kannManchmal muss auch Eosta Obst oder Gemüse entsorgen. Hauptgrund dafür sind die unterschiedlichen Anforderungen, die unsere Produkte erfüllen müssen, vor allem in Bezug auf
die europäischen Standards. Demnach darf eine Gurke der Klasse 1 nicht krumm sein. Gemäß der EU-Vorschriften beträgt die maximal zulässige Krümmung ein Zentimeter pro zehn Zentimeter Frucht. Das Social Start-up
Kromkommer, einer unserer Partner, verarbeitet „krummes“ Obst und Gemüse und engagiert sich damit aktiv gegen Lebensmittelverschwendung.
Hohe Ansprüche an die QualitätIn den Niederlanden kontrolliert die
Qualitätskontrollstelle KCB (und in anderen EU-Ländern kontrollieren ähnliche Organisationen) Obst und Gemüse auf die Einhaltung der EU-Vorschriften. Wenn zum Beispiel zwei Prozent der Äpfel einer Lieferung einen Schalenfehler aufweisen, wird die Lieferung abgelehnt. In diesem Fall müssen die Äpfel aussortiert und umgepackt werden, bevor die gesamte Lieferung genehmigt werden kann. In einer Verpackungseinheit Zitronen dürfen nur drei Früchte optische „Fehler“ aufweisen. Häufig haben Supermärkte darüber hinaus zusätzliche Anforderungen.
Äpfel mit Schalenfehlern – aussortiert, aber immer noch schön anzusehen.
„Lebendige“ Produkte
Obst und Gemüse sind „lebendige“ Produkte, die reifen, atmen und verderben. Wenn während des Transports etwas schief läuft, kann das Produkt überreif werden oder andere Probleme können auftreten. Manchmal reklamieren Kunden ein Produkt und senden es zurück. Dies verringert häufig die Qualität des Produkts. Auch Überseetransporte können sich nachteilig auf die Qualität auswirken. Bio-Obst wird nicht chemisch behandelt und ist daher anfälliger für Verderb. Und manchmal wird ein Produkt nicht rechtzeitig verkauft, weil das Angebot die Nachfrage einfach übersteigt.
Was macht Eosta mit übriggebliebenem Bio-Obst und -Gemüse?
Produkte, die aus irgendeinem Grund die Anforderungen unserer Kunden nicht mehr erfüllen, verkaufen wir an Unternehmen wie Kromkommer zu verringerten Preisen. Einen Teil spenden wir an Wohltätigkeitsorganisationen. Zudem überlassen wir mehreren großartigen Kooperationsprojekten in der Region regelmäßig Obst und Gemüse. Produkte, die nicht mehr zum Verzehr geeignet sind, geben wir an unseren Verpackungspartner IQ Packing zur Verwertung in einer Biogasanlage ab.
Im Mai 2017 berichtete das niederländische Fernsehprogramm De Monitor,
wie Eosta mit Lebensmittelabfällen umgeht.
Forschungsprojekt mit dem Louis Bolk Institut, der Universität Wageningen und Ekoplaza
Seit 2017 beteiligt sich Eosta am (niederländischen) Forschungsprojekt „Eine effiziente Kette - Vermeidung von Lebensmittelverschwendung“ des Louis Bolk Instituts und der Universität Wageningen. Die Studie untersucht, wie sich Lebensmittelabfälle bereits in der Lieferkette von Bio-Produkten reduzieren lassen und wo Probleme liegen. Im Teilprojekt „Elastische Lieferkette“ arbeitet Eosta mit UDEA (Mutterfirma der niederländischen Bio-Supermarktkette Ekoplaza) zusammen, um zu testen, inwiefern es möglich ist, überschüssige Produkte zu einem reduzierten Preis im Laden zu verkaufen, wodurch das Risiko von Verschwendung wiederum reduziert wird.