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Wenbo Pan

Weifang Jiahe

Hallo, ich bin Wenbo Pan aus China und ich baue Bio-Ingwer für Nature & More an. Danke für den Kauf unseres Ingwer!

Unser Unternehmen heisst Weifang Jiahe und liegt im Osten der Provinz Shangdong, in der Nähe der Stadt Anqiu. Die Stadt Anqiu steht in China für eine sehr gute Qualität von Obst und Gemüse. Wir exportieren unsere Produkte überall in die Welt.

Da die traditionelle, chinesische Landwirtschaft sehr viele Gemeinsamkeiten mit der Idee des ökologischen Anbaus hat, war die Umstellung auf Bio eine logische
Schlussfolgerung für uns. Auch in China fordern die Verbraucher eine Wirtschaftsweise im Einklang mit der Natur. Die biologische Landwirtschaft wirkt sich positiv auf die Artenvielfalt aus und schafft Arbeitsplätze.

Engagement gegen soziale Ungerechtigkeit ist uns auch wichtig; wir haben eine Gewerkschaft gegründet, die sich für die Gleichstellung der Frauen einsetzt.

Interview mit Wenbo Pan

Nature&More: Was waren die Gründe für die Umstellung auf den biologischen Anbau?

Wenbo: In den letzten Jahren haben sich die Wirtschaftsentwicklungen in China haben bedeutsam verbessert. Die biologische Landwirtschaft arbeitet im Einklang mit Mensch und Natur und stellt damit auch eine Garantie für die Nahrungsmittelsicherheit dar, so dass immer mehr Chinesen eine biologische Alternative forderten. Nachfrage schafft Angebot. Außerdem wirkt sich die biologische Landwirtschaft auch positiv auf die Artenvielfalt aus und bietet vor allem für die lokale Bevölkerung zahlreiche Vorteile. Wir benötigen mehr Menschen auf unseren Farmen, so dass wir der Gemeinde auch viele Arbeitsplätze zur Verfügung stellen.

Nature & More: Was bedeutet die biologische Landwirtschaft für Eure Arbeiter?

Wenbo: Wir sind einer der größten Arbeitgeber in der Region. Da die biologische Landwirtschaft mehr Arbeitsaufwand mit sich bringt, können wir mehr Arbeitsplätze insbesondere an Frauen vergeben, die nicht bereit sind, in der Stadt zur Arbeit zu gehen. Wir haben sogar eine weibliche Gewerkschaft, um die Gleichberechtigung und Interessen der Frauen zu sichern, die für uns arbeiten. Wir tun alles, um ein angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen, so organisieren wir zum Beispiel Tagesreisen, Sport-Ereignisse, Ausflüge usw. für unsere Angestellten.

Nature&More: Worauf seid Ihr am meisten stolz?

Wenbo: Ingwer ist sehr populär und unsere Kunden sind von unserem Bio-Ingwer begeistert. Als Unternehmen profitieren wir von den neuen Entwicklungen. Nach 3 Jahren können wir unseren Angestellten endlich ein besseres Einkommen zahlen.

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Boden

Obwohl Ingwer unter dem Boden wächst, hat es kein sehr gut entwickeltes Wurzelsystem, um Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. Daher ist es besonders wichtig, den Pflanzen einen nährstoffreichen Boden zur Verfügung zu stellen. Um die Bodenstruktur zu verbessern, pflügt Wenbo Pan im Herbst und im Winter den Boden um und reichert ihn mit Kompost an, um die Fruchtbarkeit für die Kultivierung im nächsten Jahr zu sichern. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Ingwer-Pflanzen aus, sondern auch auf die Tier wie Regenwürmer, die im Boden leben.

Artenvielfalt

Chemische Schädlingsbekämpfung ist in der ökologischen Landwirtschaft verboten. Bei Weifang Jiahe Food Co. werden viele verschiedene biologische Schädlingsbekämpfungsmethoden angewandt. Da Ingwer auf Grund seines Geruches weniger anfällig für Schädlinge als Getreide ist, können die Bauern sichtbare Schädlinge einfach absammeln, während sie in den Feldern arbeiten. Doch vor allem setzt Wenbo Pan auf natürliche Feinde. „Um unsere Felder herum wachsen viele verschiedene Pflanzen, so dass die Zahl an Käfern, Schlupfwespen und anderen Räubern steigt, die sich von Läusen, Insekten und Mikroorganismen ernähren, die den Pflanzen schaden könnten“, erzählt Wenbo. Auch Hühner laufen auf Weifang Jiahe Food Co. frei herum. Diese fressen die Schädlinge und ihr Mist steigert den Nährstoffgehalt im Boden

Ingwer bildet ein so genanntes verzweigtes Rhizom als Überdauerungsorgan, von dem die eigentlichen Wurzeln nach unten und die Triebe der Blätter nach oben gehen. Wenbo Pan. wählt sehr junge Rhizome aus und multipliziert diese für die Produktion im nächsten Jahr. Das klingt komplizierter als es ist. Die größten und stärksten Ingwer-Wurzeln werden nicht geerntet, sondern bleiben in der Erde, um ausreichend Nährstoffe aufnehmen. Sie produzieren junge, gesunde Rhizome, die dann zur Züchtung neuer Ingwer-Pflanzen genutzt werden. Um die Fruchtbarkeit des Bodens zu sichern, setzt Wenbo Pam auf Mischkulturen, d.h. er wechselt jährlich die Fruchtfolge. So baut Weifang Jiahe Food Co. mal Sojabohnen, mal Weizen und mal Ingwer an.

Individuum

Ingwer ist traditionell ein sehr gesundes Gewürz, das das „Chi“ oder die Lebensenergie steigert. Darum ist es für uns ein Gesundheitswunder. Ingwer zahlreiche positive Wirkungen auf die Gesundheit hat? Z.B. stabilisiert Ingwer das Immunsystem, hilft gegen Krebs und Alzheimer und auch bei Sodbrennen.

Jedes Jahr sterben 20.000 bis 340.000 Farmarbeiter an Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel und 1 bis 5 Millionen Farmarbeiter erkranken daran. Im biologischen Anbau werden keine chemisch-synthetischen Pestizide verwendet und deutlich weniger Pestizidrückstände finden sich bei Bio-Produkten im Laden. (Dass Bio-Produkte dennoch hin und wieder geringe Rückstände enthalten können, liegt an der Abdrift, mit der Pestizide von konventionell bewirtschafteten Äckern mit dem Wind verweht und so auch auf Bio-Flächen gelangen können). Aus Studien (Fantke & Jolliet, 2016) geht hervor, dass ein Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel auch Folgen für die Gesundheit der Verbraucher hat. So können wir mit Sicherheit behaupten: Bio-Obst und -Gemüse ist im Durschnitt gesünder! Das gilt natürlich auch für unsere biologisch erzeugten Ingwer.

Gesellschaft

Jeder Angestellte bei Weifang Jiahe Food Co. bekommt einen regelmäßigen Gesundsscheck, denn auch das Wohlbefinden der Angestellten liegt dem Unternehmen sehr am Herzen. „Wir versorgen unsere Arbeiter mit einer Unterkunft, wenn sie nicht in einem der nahe gelegenen Dörfer leben“, berichtet Wenbo. Diese Unterkünfte werden gut gepflegt und regelmäßig gereinigt. Neue Angestellte erhalten zu allererst eine Einweisung in die Arbeit, denn Weifang Jiahe Food Co. achtet sehr darauf, dass das Arbeitsumfeld sicher und sauber ist.

Eine Gewerkschaft von und für Frauen

In den ländlichen Regionen Chinas werden Frauen häufig diskriminiert. Sie erhalten weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen oder finden erst gar keine Arbeit. Um dieser sozialen Ungerechtigkeit entgegenzuwirken, hat das Bio-Unternehmen Weifang Jiahe Food Co. eine Gewerkschaft gegründet, die sich für die Gleichstellung der Frauen einsetzt. Seit ihrer Gründung 2003 erfreut sich diese einer sehr großen Akzeptanz mit regem Zulauf von rund 120 Mitgliedern.

Die Gewerkschaft kümmert sich insbesondere um den Gesundheitszustand der Frauen. Sie können regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen, erhalten Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie finanzielle Unterstützung zum Kauf von Medikamenten. Schwangere Frauen müssen nicht um ihren Arbeitsplatz fürchten, da dieser erhalten bleibt. Während des Erziehungsurlaubes beziehen die jungen Mütter weiter ihr Gehalt und können an allen gesundheitlichen Untersuchungen teilnehmen.

Des Weiteren ist auch die Arbeitsteilung geregelt. Die Männer übernehmen die körperlich schweren Arbeiten wie das Ernten. Die Frauen kümmern sich um alles, was nach der Ernte anfällt, so zum Beispiel um das Verpacken der Produkte. Die Gewerkschaft organisiert regelmäßig Workshops und Treffen, um die Frauen über Gleichberechtigung zu informieren und andere wichtige Themen wie sexuelle Diskriminierung aufzuklären.

Eine von den Frauen, die bei Weifang Jiahe Food Co. arbeitet ist Ms. Lisa Guo. Sie erzählt von ihren Erfahrungen; Ms. Guo: „Seit 3 Jahren bin ich Mitglied in der Gewerkschaft und ich bin sehr froh über die Hilfe, die ich bekomme. Sie garantiert den anderen Frauen und mir nicht nur ein regelmäßiges Einkommen, sondern sie klärt uns auf, wie wir uns gesetzlich schützen können. Auch lernen wir über die Gewerkschaft neue Frauen kennen – bei einem Abendessen oder verschiedenen Freizeitaktivitäten. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl und unsere Position in der Gesellschaft. Das ist wichtig!“

Jeder Angestellte bei Weifang Jiahe Food Co. bekommt einen regelmäßigen Gesundsscheck, denn auch das Wohlbefinden der Angestellten liegt dem Unternehmen sehr am Herzen. „Wir versorgen unsere Arbeiter mit einer Unterkunft, wenn sie nicht in einem der nahe gelegenen Dörfer leben“, berichtet Wenbo. Diese Unterkünfte werden gut gepflegt und regelmäßig gereinigt. Neue Angestellte erhalten zu allererst eine Einweisung in die Arbeit, denn Weifang Jiahe Food Co. achtet sehr darauf, dass das Arbeitsumfeld sicher und sauber ist.

Klima

Wenbo Pan baut seinen Ingwer in offenen Feldern an – ohne Überdachungen. Daher ist das Unternehmen allein von „Mutter Natur“ abhängig. Bevor der Bio-Ingwer per Schiff verladen wird, erfolgt die Trocknung im Lager – das nimmt Zeit, aber wenig Energie in Anspruch.

Zum Anbau von biologischem Ingwer ist die Lage entscheidend. Wenbo Pan baut seinen Ingwer in offenen Feldern an. Da Weifang Jiahe Food Co. weit entfernt von Industriegebieten und Städten liegt, ist die Qualität der Luft sehr hoch ist – keine Abgase, keinen Emissionen. Darüber hinaus wurden auf der Farm sehr viele Bäume wie Stechpalmen und Pappeln gepflanzt. Zahlreiche Studien belegen, dass diese Bäume einen höheren Gehalt an Schwefeldioxid aufnehmen können. (Schwefeldioxid (SO2) ist einer der bedeutsamsten Luftschadstoffe, SO2 ist Hauptbestandteil des reduzierenden Smogs, in der oxidierten und hydrolysierten Form Hauptbestandteil des so genannten sauren Regens.) Mit Hilfe der Bäume wird der Einfluss der Luftverschmutzung auf den Ingwer minimiert.

Wasser

Ingwer hat kein sehr gut entwickeltes Wurzelsystem und ist sehr empfindlich, so dass Weifang Jiahe Food Co. vor der Herausforderung steht, einerseits die Wasserversorgung sicherzustellen, andererseits zu viel Wasser oder gar Überschwemmungen zu vermeiden. Sie haben ein wassersparendes Drainage-System entwickelt, was nur soviel sauberes, unterirdisches Wasser auf die Felder pumpt, wie wirklich benötigt wird. Das System basiert auf dem Prinzip des Unterdrucks, so können 30 bis 50 % Wasser im Vergleich zu gewöhnlichen Systemen eingespart werden.

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