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Lilian Anguparu

African Organic

Unser Unternehmen in Uganda ist spezialisiert auf Anbau, Aufbereitung und Export von Bio-Früchten, Bio-Gemüse und Bio-Gewürzen unter der Marke African Organic.

Danke für Ihr Interesse an unseren biologisch erzeugten, tropischen Spezialitäten!

Amfri Farms ist ein relativ großes, biodynamisch-arbeitendes, familiengeführtes Unternehmen und liegt etwa 85 Kilometer nördlich von Kampala, der Hauptstadt von Uganda. In Kampala selbst sind aber unsere Büros sowie die Verpackungs- und Weiterverarbeitungsstrecken zu finden. In den Stoßzeiten beschäftigen wir hier etwa 100 Mitarbeiter. Darüber hinaus arbeiten wir auch eng mit etwa 150 kleineren Landwirtschaftsbetrieben zusammen, die einen nicht unwesentlichen Teil zu unserem Produktsortiment beisteuern. Natürlich achten wir darauf, dass ihre Anbaumethoden unseren hohen Standards entsprechen. Einer der Hauptgründe, warum Amfri Farms bzw. African Organic zu einem der wichtigsten Exporteure für Bio-Erzeugnisse aus Uganda gehört, ist die enge Zusammenarbeit mit dem dänischen Bio-Großhändler Solhjulet, die bereits im Jahr 2003 begann.

Nature & More: Lilian, kannst du die Unternehmensphilosophie von Amfri Farms für uns zusammenfassen?
Lilian: Wir von Amfri Farms haben uns dazu verpflichtet, ständig die höchsten Qualitätsstandards mit unseren Produkten anzustreben, denn genau das fragen unsere Kunden nach. Gleichzeitig möchten wir für unsere Mitarbeiter und die Kleinbauern, mit denen wir zusammenarbeiten, sichere und gesunde Arbeitsbedingungen sowie eine faire Bezahlung sicherstellen.

Nature & More: Welche Bio-Früchte und -Gemüse werden konkret auf eurer Farm angebaut?
Lilian: Unser Produktsortiment ist ziemlich breit. Dazu gehören zum Beispiel Ananas, Äpfel, Bananen, Ingwer, Papayas, Mangos, Avocados, Jackfrüchte, Passionsfrüchte, Chilis, Paprika, diverse Kräuter, Zitronengras, Süßkartoffeln, Tamarillos, Kochbananen, Auberginen, Bohnen und Stachelbeeren.

Nature & More: Kannst du uns beispielsweise mehr über die Passionsfrüchte erzählen?
Lilan: Die Passionsblume ist weit verbreitet in Uganda. Speziell im Gebiet um Kamuli gedeiht sie besonders gut. Sie ist eine anspruchsvolle Pflanze, eine Kletterpflanze, deswegen brauch sie Rankhilfen, muss gestützt, mit Drähten angebunden und sehr vorsichtig gehandhabt werden. Nach einem Jahr bei guter Pflege zeigen sich erste Früchte. Und nach zwei Jahren kann man dann ansehnliche Erträge ernten. Und wie gut die Früchte schmecken, muss ich ja wohl nicht erklären…

Nature & More: Warum gibt es gerade im Gebiet um Kamuli, das auch zu erem Einzugsgebiet gehört, so viele ökologisch arbeitende Passionsfrucht-Erzeuger?
Lilian: Da muss ich etwas weiter ausholen. Angefangen hat es mit dem ortsansässigen Herrn Dennis Tabbu, der viele Menschen in Uganda zum ersten Mal mit dem Konzept der biologischen Landwirtschaft vertraut machte. Schon bald inspirierte er die Menschen in seinem näheren Umfeld zum Bio-Anbau. Denn allen war klar: der Einsatz von chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln ist keine Lösung, sondern nur eine Vorstufe zu viel größeren Problemen, speziell für den Boden. Oder, wie es die Bauern sagten: „Der Boden wird altern und sterben“. Stattdessen besann man sich auf altbewährte Methoden zurück: Kompost, nützliche Tiere, Fruchtwechsel und Bodendecker. So kann fruchtbarer Boden bewahrt werden, können gesunde Früchte in profitablen Mengen erzeugt werden. Neben Kamuli ist übrigens auch Mubende ein bedeutendes Anbaugebiet für Bio-Passionsfrüchte. Auch von dort beziehen wir unsere Produkte.

Nature & More: Passionsfrüchte sind für viele Menschen in Europa eine echte Spezialität und oft schwer zu bekommen – erst Recht in Bio-Qualität. Wie isst man sie am Besten – hast du ein paar Tipps für uns?
Lilian: Einfach essen, wie sie sind! Halbieren und das leckere Fruchtfleisch mit einem Teelöffel herauslöffeln. Sie schmecken auch sehr gut ins Salaten: ebenfalls halbieren und den Saft sowie die Kerne über dem fertig angerichteten Salat auspressen. Das ergibt ein prima Dressing. Der reichhaltige, farbintensive und aromatische Saft der Passionsfrüchte ist auch eine tolle Ergänzung in Kuchencremes, Eiscremes und Smoothies!

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Boden

Mit dem Boden fängt alles an. Ohne gesunden, lebendigen Boden ist es unmöglich, reichhaltige und vitale Pflanzen und Früchte zu ernten. In der Vergangenheit wurden chemische Dünge- und Pflanzenschutzmittel als einzige zukunftsfähige Lösung angesehen, um höhere Erträge zu erzielen. Aber bald wurde klar: Agrarchemie ist keine Lösung, sondern nur eine Vorstufe zu viel größeren Problemen, speziell für den Boden. Oder, wie es die Bauern sagten: „Der Boden wird altern und sterben“. Stattdessen besann man sich wieder auf altbewährte Methoden zurück: Kompost, nützliche Tiere, Fruchtwechsel und Bodendecker. So können die Landwirte nun gesunde Produkte in rentablen Mengen erzeugen – ohne ihre Umwelt und ihren vielleicht wichtigsten Partner, den Boden, zu zerstören.

Artenvielfalt

Unsere Farm erzeugt nicht nur Bio-Obst und -Gemüse, sondern unterhält auch eine kleine Herden von etwa 50 glücklichen, gesunden Kühen. Für uns ist selbstverständlich, dass wir sie mit Respekt behandeln – wie jedes Lebewesen. Wir haben verstanden, dass biologische Vielfalt sehr wichtig ist. Das versuchen wir auch den Kleinbauern beizubringen, mit denen wir zusammenarbeiten. Deshalb züchten auch sie ein paar Tiere wie Ziegen, Rinder oder Hühner.

Auf einem unserer Höfe, genannt Kyampisi, testen wir ständig neue Sorten, Anbau- und Erntemethoden. Hier bilden wir auch die Kleinbauern, mit denen wir zusammenarbeiten, weiter. Themen sind u.a. Saatgut, bio-dynamische und ökologische Anbau-Richtlinien. Dabei kooperieren wir eng mit dem deutschen Bio-Saatgut-Spezialisten Bingenheimer. Mit den hier veranstalteten Workshops befähigen wir unsere Bauern, ihr eigenes Bio-Saatgut zu erzeugen und so unabhängig von den großen internationalen Samen-Anbietern zu bleiben.

Individuum

Hinter dem unscheinbaren Äußeren verbirgt sich eine wahre Vitaminbombe, reich an Vitamin A, B und C sowie Kalium, Phosphor, Eisen, Kalzium und Magnesium.
Eine Portion Papaya liefert genug Vitamin C für den ganzen Tag.
Jedes Jahr sterben 20.000 bis 340.000 Farmarbeiter an Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel und 1 bis 5 Millionen Farmarbeiter erkranken daran. Im biologischen Anbau werden keine chemisch-synthetischen Pestizide verwendet und deutlich weniger Pestizidrückstände finden sich bei Bio-Produkten im Laden. (Dass Bio-Produkte dennoch hin und wieder geringe Rückstände enthalten können, liegt an der Abdrift, mit der Pestizide von konventionell bewirtschafteten Äckern mit dem Wind verweht und so auch auf Bio-Flächen gelangen können). Aus Studien (Fantke & Jolliet, 2016) geht hervor, dass ein Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel auch Folgen für die Gesundheit der Verbraucher hat. So können wir mit Sicherheit behaupten: Bio-Obst und -Gemüse ist im Durschnitt gesünder! Das gilt natürlich auch für unsere biologisch erzeugten exotische Produkte.

Gesellschaft

Wir sehen uns in der Verantwortung, den Kleinbauern, mit denen wir zusammenarbeiten und die einen nicht unwesentlichen Teil zu unserem Produktsortiment beisteuern, die Praktiken des Biolandbaus nahezubringen. Auf einem unserer Höfe, genannt Kyampisi, veranstalten wir regelmäßige Workshops, außerdem probieren wir hier neue Sorten und Methoden aus. Die Bauern lernen hier, wie sie gemäß der ökologischen Anbaurichtlinien qualitativ hochwertige Produkte erzeugen, die den europäischen Standards entsprechen. Wir freuen uns immer wieder über die große Lernbereitschaft! Unser Traum ist es, eines Tages eine bio-dynamische Landwirtschaftsschule in enger Zusammenarbeit mit dem Kyampisi-Hof zu eröffnen…

Der Kyampisi-Hof ist bereits jetzt schon ein Anlaufpunkt für Besucher aus der ganzen Welt, die mehr über bio-dynamischen Demeter-Anbau in Uganda erfahren wollen. Es ist eine tolle Möglichkeit für Interessierte, mit der Natur auf die „Demeter-Art“ in Kontakt zu treten! Die Mindestaufenthaltsdauer beträgt 3 Nächte – Touristen sollten sich auf eine überwältigende Erfahrung gefasst machen!

Auf unseren Farms sind etwa 150 Mitarbeiter in Vollzeit beschäftigt. In den Stoßzeiten zählen aber auch schon mal 300 Leute zu unserer Mannschaft. Dabei versuchen wir, so viele Frauen wie möglich einzustellen – denn in Uganda ist es für Frauen leider immer noch sehr schwierig, eine sichere und fair bezahlte Arbeit zu finden. Abgesehen von einem ehrlichen Lohn bieten wir unseren Angestellten auch eine warme Mahlzeit pro Tag und Haferbrei zum Frühstück an. Für die Kinder der Mitarbeiter haben wir eine Tagesbetreuung eingerichtet. Dort kümmert sich eine Tagesmutter, die wir extra angestellt haben, und abwechselnd eine der Mütter um das Wohl der Kleinen, während die Eltern ihrer Arbeit nachgehen. Die Mütter, die ihre kleinen Kinder noch stillen, bleiben dabei immer in der Nähe.

Alle Maßnahmen – gerechte Löhne, Extraleistungen und Jobangebote – respektieren die gegenwärtigen Bedingungen vor Ort. Wir wollen die Leute vor Ort erreichen und mit einbeziehen. Wir wollen nicht nur Bio-Obst und -Gemüse für Europa erzeugen, sondern auch eine lokale Nachfrage schaffen. Außerdem wollen wir die Gedanken des Bio-Landbaus unter den Ortsansässigen verbreiten und ein Bewusstsein für eine nachhaltige Lebensweise schaffen. Für all unsere Angestellten, aber auch für ihre Familienangehörigen, haben wir ein (Fort-)Bildungsprogramm aufgesetzt, dass ihnen hilft, sich weiterzubilden und eine bessere Qualifikation zu erlangen.

Klima

Die meisten Frucht- und Gemüsesorten in Uganda wachsen im Freien – wie die Passionsblumen. Dank des hiesigen warmen Klimas brauchen wir keine Gewächshäuser. Sie werden per Hand gepflanzt, gepflegt, geerntet, gereinigt und verpackt – bereit, an unsere Kunden in Europa ausgeliefert zu werden. Deshalb ist unsere Produktion nicht energieintensiv. In jedem Passionsblumenfeld haben wir ein Minimum vom 10 Bäumen pro Hektar angeordnet. Die Kleinbauern, mit denen wir zusammenarbeiten, benutzen außerdem Energiesparöfen zum Kochen. Einige haben Biogasanlagen bei sich zu Hause, die ihnen die Energie zum Kochen und Beleuchten liefern. Solche Bemühungen und Anschaffungen versuchen wir zu unterstützen – ebenfalls die Installation von Solarkollektoren.

Das tropische Klima in diesem Teil Ugandas eignet sich ideal für den Anbau von wärmeliebenden, exotischen Früchten. Auch wenn wir bei der Produktion keine großen Energieemissionen haben und auf energieintensiv erzeugte Agrochemie verzichten, so exportieren wir einen Großteil unser Produkte doch mit dem Flugzeug nach Europa. Das hat damit zu tun, dass unser Land mitten in Zentral-Ostafrika liegt und es aufgrund der Infrastruktur derzeit keine andere Möglichkeit gibt, frische Produkte z.B. mit dem Schiff zeitnah nach Europa zu transportieren.

Wasser

Indem wir uns um den Boden kümmern, kümmern wir uns auch um das Wasser. Das nennen wir “Boden-Wasser-Management”. Studien belegen, dass guter Kompost eine Wasserhaltefähigkeit von bis zu 60 Prozent hat. Darüber hinaus ist ein gesunder Boden weniger anfällig für Abspülungen und Auswaschungen. Biologische Bewirtschaftung sorgt außerdem dafür, dass keine chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmittel die Gewässer verunreinigen.

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