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Was heißt biologisch-dynamisch?

Die biologisch-dynamische Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ist eine spezielle Form der ökologischen Landwirtschaft. Sie erhebt zusätzliche Anforderungen an das Tierwohl, die Ökologie und fordert geschlossene Nährstoffkreisläufe. In den 1920er Jahren entwickelte sich die biologisch-dynamsiche Landwirtschaft und bildet die Wiege der ökologischen Bewegung. Produkte der biologisch-dynamsiche Landwirtschaft sind heute an dem Demeter Siegel zu erkennen.

Kennzeichnung und Kontrolle

Biologisch-dynamsiche Produkte sind am Demter Label erkennbar. In den Deutschland ist der Demeter e.V. für das Label verantwortlich. In Europa entsprechen Produkte aus der biologisch-dynamischen Landwirtschaft gleichzeitig den Standards der ökologischen Landwirtschaft und tragen daher auch das EU-Bio-Siegel.  

Biologisch-dynamische Lebensmittel

Für verarbeitete, biologisch-dynamsiche Lebensmittel gibt es neben den Anforderungen für Bio-Lebensmitteln zusätzliche Anforderungen. So darf Milch nicht homogenisiert werden und auch sind weniger Zusatzstoffe erlaubt (z.B. Zitronensäure und Askorbinsäure sind nicht zugleassen). Demeter Produkte dürfen ausschließlich mit echten Extrakten aromatisiert werden. In herkömmlichen Bio-Lebensmitteln sind hingegen alle „natürlichen Aromen“, so auch aus Bakterien und Pilzen gewonnene Aromen, zugelassen.

Biologisch-dynamische Methoden

Wenn Sie gelegentlich einen biologisch-dynamischen Landwirt besuchen, kennen Sie vermutlich die besondere, von Handwerk geprägte Atmosphäre, die man dort auftritt. Neben den Anforderungen an die ökologische Landwirtschaft, müssen biologisch-ökologische Landwirte zusätzliche Anforderungen erfüllen. Ein besonderes Augenmerk legen diese Anforderungen auf den lokalen Nährstoffkreislauf. Dazu bedeutet u.a.:

  • Lokale Nährstoffkreisläufe
  • Gemischte Landwirtschaft
  • Förderung von naturbelassene Areale innerhalb des landwirtschaftlich-genutzten Gebietes
  • Achtung der charakteristischen Eigenschaften von Pflanzen, Tiere und Menschen
  • Einsatz kosmischer und spiritueller Elemente als Teil der Landwirtschaft

In der biologisch-dynamischen Landwirtschaft behalten Kühe ihre Hörner, die Viehhaltung und der Ackerbau finden nebeneinander statt und auch die Natur an sich wird als ein wichtiger Teil innerhalb der Landwirtschaft angesehen. Sie ist äußerst vielfältig und zahlreiche Vögel, Insekten und Blumen sind in ihr zu beobachten. Die erzeugten Produkte haben im Vergleich zu konventionellen Produkten oder Bio-Produkten einen stärkeren regionalen Bezug. Betriebe der biologisch-dynmaischen Landwirtschaft produzieren nicht nur, sondern sie verstehen sich auch als aktiven Teil der lokalen Gesellschaft. So engagieren sich viele von ihnen in der Gesundheitsfürsorge oder als Behindertenwerkstätte. 

Betriebe der biologisch-dynmaischen Landwirtschaft produzieren nicht nur, sondern sie verstehen sich auch als aktiven Teil der lokalen Gesellschaft.

Die Geschichte

Die biologisch-dynamische Landwirtschaft entsprang in den 1920er Jahren und basiert auf den Ideen des österreichischen Philosphen Rudolf Steiner, der sich wegen der wachsenden industriellen Landwirtschaft und des gestiegenen Einsatzes von Stickstoff-Dünger sorgte. Steiners Ideen neigten dazu eher theoretisch zu sein. Mehrere Leute entwickelten seine Ideen weiter und setzten sie letztlich in die Praxis um. Dabei war insbesondere Ehrenfried Pfeiffer beteiligt. Er emigrierte 1925 in die Niederlanden und wurde in Loverendale, in der südwestlich gelegenden Provinz Zeeland Geschäftsführer von einen der ersten biologisch-dynamsichen Betriebe der Welt. Bis heute wird in den Betrieb produziert. Später siedelte Pfeiffer in die USA über und veröffentlicht 1938 das Buch „Bio-dynamic Farming and Gardening”, das auch heute noch weltweit eine Informationsquelle für Landwirte ist.

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